Alpenüberquerung, die „klassische“: Oft ist der Fernwanderweg E 5, der auf seinem ersten Teilstück in einer Woche von Oberstdorf nach Meran führt, der Einstieg in die Urlaubsform „der Weg ist das Ziel.“ Auch Andreas Tauser, der seit fast 30 Jahren als Bergführer den Wandergruppen seiner Alpinschule Oberstdorf vorausgeht, macht auf der siebentägigen Tour immer wieder neue Entdeckungen. 150 Kilometer, etwa 4.650 Höhenmeter bergauf und 6.250 Höhenmeter bergab, marschieren die modernen Hannibalnachfolger vom Allgäu über die Lechtaler und Ötztaler Berge bis nach Südtirol, erleben blühende Wiesen und glitzernde Gletscher. Und danach? Locken die Teile zwei – von Bozen nach Trient – und drei – von Rovereto nach Verona – des E 5…
Familienbande: Die Berge sind für alle da, und daher für Eltern und ihre Kinder ein ideales Ziel für gemeinsame Unternehmungen. Zusammen einen Berg bezwingen, auf der Hütte übernachten, sich mit anderen Familien messen, schafft Vertrauen und Verantwortungsbewusstein füreinander und macht obendrein viel Vergnügen. „Wir bieten zu bestimmten Terminen auch Extra-Touren für Familien an,“ erklärt der zweifache Familienvater Tauser (47), „dann sind mehr Kinder beieinander und wir können auf individuelle Wünsche besser eingehen.“ Auch das fünftägige „Bergerlebnis für Kinder und Eltern“ im Gimpelhaus im Tannheimer Tal zielt auf ein unvergessliches Familienerlebnis. Wandern, Bergsteigen, Klettern und Abseilen stehen hier auf dem „Stundenplan“ der Alpinschule.
Gleichgesinnte: Natur pur, täglich wechselnde Eindrücke, Kultur im Tal und kulinarische Köstlichkeiten auf den Hütten oder in malerischen Berggasthöfen – Fernwanderer erleben und schätzen diesen ganz besonderen Urlaubsgenuss, der Anregungen und Abwechslung, Energie und Erholung bietet. Zusammen mit anderen Bergläufern macht das doppelt soviel Spaß – in der Höhe sind alle gleich – und am Abend lässt man das Erlebte noch einmal Revue passieren. Freundescliquen melden sich am besten gleich als Gruppe an. Einzige Voraussetzung: gute Ausrüstung, Trittsicherheit und ausreichend Kondition für mehrstündige Wanderungen.Hochtouren: Einmal dünne Luft schnuppern und auf einem Drei- oder gar Viertausender stehen? Hoch über dem Alltag werden hier Ansprüche erfüllt, die manche Sterne-Destination in Sonnenzielen nicht bieten kann. Profi Tauser nennt die Voraussetzungen für die Erfüllung dieses Traums in Fels, Firn und Eis: Steigeisenerfahrung und gute Trittsicherheit, Klettersteigerfahrung mittel bis schwer. Genießer und Einsteiger probieren bei der geführten Silvretta-Durchquerung im Team von drei bis fünf Mitläufern verschiedene alpine Spielarten oder entdecken bei der Bernina-Tour die Perle des Engadins. Profis bezwingen mit ihrem Bergführer im Berner Oberland Mönch und Jungfrau.
Internationalität: Ob Allgäuer Alpen und Dolomiten, der Bärentrek und die Haute Route, Adler- oder Walserweg – die Pfade der Alpinschule Oberstdorf führen (nicht immer) von der Haustür in Oberstdorf über viele Grenzen. Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Frankreich sind die naheliegendsten Ziele, aber auch Reisen auf die Insel Madeira, in die eindrucksvolle Berg- und Seenlandschaft Norwegens, nach Chile und auf den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo (5895 Meter) stehen auf dem Programm der Allgäuer.
Kondition: Über alle Berge gehen heißt, sich mit Sicherheit und Vergnügen plagen! Die meisten geführten Fernwanderungen dauern sechs bis sieben Tage, sind für geübte Fußgänger leicht zu bewältigen; die täglichen Gehzeiten liegen zwischen drei und sieben Stunden. Übernachtet wird auf der Hütte oder in Gasthöfen im Tal. Der Rucksack wird auf manchen Strecken transportiert, einige Teilstücke bewältigen die Fernwanderer mit dem Bus oder der Bergbahn, wie es die Route verlangt. Die Alpinschule gibt vorher Packtipps – weniger ist mehr!
Alpinschule Oberstdorf
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